Künstler

Mit großer Freude und Stolz präsentieren wir hier die unglaublich talentierten Künstler, die auf der Woolinale ausstellen werden.


Adriana Ortiz-Stern

Adriana (45) stammt aus Mexiko und lebt in Mexiko City. Als Lehrerin liebt sie es, ihr Wissen mit anderen zu teilen. Alles, was man sich vorstellen kann, kann man auch häkeln, sagt sie. Damit angefangen hat sie, als ihr ältester

Sohn drei Jahre alt war: Er wollte eine Batman-Mütze. Im Lauf der Zeit entdeckte sie dann die Liebe zum Freeform-Häkeln.

Adriana präsentiert ihre Werke bei Instagram als @aradaniso – hauptsächlich gehäkelt, aber auch gestickt und mit Wasserfarben gemalt. Die Organisatorin eines internationalen Yarnbombing-Festivals in Mexiko war auch selbst schon Teilnehmerin bei solchen Events in Italien, Brasilien, der Schweiz und New York.

Ihr Thema ist die Verbindung der Frau mit der Natur. Adriana liebt am Häkeln, dass sie dabei das Material spüren kann. Diese Handarbeit habe lange als etwas gegolten, was Menschen tun, die nichts anderes tun können, besonders Frauen: Umso wichtiger war es für Adriana, dass sich sich ganz bewusst dafür entschieden hat.

Für die Woolinale kreiert sie ein Kunstwerk, das all dies ausdrücken soll – Verbindung, Stärke, die Zerbrechlichkeit und die Kraft der Natur: Ein Wesen, halb Frau, halb Natur, repräsentiert durch ein Insekt und eine Amphibie.


Teje la arana

Adriana und Alvaro stammen aus Venezuela, leben aber schon seit 20 Jahren in Spanien. Alvaro ist Grafikdesigner, Regisseur und Künstler, Adriana hat einen Doktortitel

in Biologie – zusammen leiten sie eine Medienproduktionsfirma, während sie ihre Tochter großziehen.
Als Adriana vor zwölf Jahren sah, wie eine Freundin Amigurumi anfertigte, war das für sie Liebe auf den ersten Blick.
Seine Arbeit präsentiert das Paar hauptsächlich auf Instagram unter @tejelaarana und auf der eigenen Webseite tejelaarana.es. Die beiden arbeiten an fortlaufende Kunstserien rund um Tintenfische und Vögel und teilen eine besondere Begeisterung für Granny Squares. Ein wie die beiden finden, „schönes, vielseitiges Muster: Wir probieren gern aus, was man damit alles machen kann“. Sie wollen dem Häkeln und anderen traditionellen textilen Techniken eine neue Bedeutung jenseits des Stereotyps von „weiblich und zart“ geben, indem sie sie im öffentlichen Raum platzieren.

Adrianas und Alvaros Beitrag zur Woolinale setzt sich komplett aus Granny Squares zusammen und ist Teil ihrer „Mynah Birds“-Serie.


FlinkeNadel – Alena Becker

Alena lebt in einem kleinen Dorf in Niedersachsen, zwischen Hamburg und Bremen. Die 44-Jährige ist Business Analystin und strickt und häkelt, seit sie

es in der Schule gelernt hat – allerdings entflammte die ganz große Begeisterung dafür erst in späteren Jahren, nicht zuletzt mit Unterstützung ihrer Schwiegermutter.
Bei Instagram und Ravelry und auch auf dem Geocachingportal geocaching.com begegnet man Alena als „FlinkeNadel“. „Ich mache, was mir gefällt und worauf ich Lust habe“, sagt sie und findet Inspiration bei Instagram, Ravelry oder in Podcasts wie dem Frickelcast. Sie ist ein großer Yarnbombing-Fan, bezeichnet sich dabei selbst als „ambitionierte Laiin“
Da Alena gern Tragbares strickt, bevorzugt sie weiche Garne, gerne regionale Wolle von Heidschnucke oder Rhönschaf. Für die Woolinale hat sich Alena ein größeres Projekt ausgesucht: Sie will einen der Laternenpfosten auf dem Messegelände in Köln in einen Baum verwandeln – ein totes Exemplar, das aber durch allerlei Pilze und magische Wesen recht lebendig daher kommt.


Löwenzahm – Alexandra Zaminer

Alexandra (46) lebt in Hannover. Häkeln hat sie in der Schule gelernt, richtig intensiv damit angefangen hat sie aber erst 2013 begonnen – um ihrem Sohn „Super Mario“-Figuren zu häkeln. Irgendwann hat

Alexandra dann auch eigene Amigurumi desingt und dafür auch Anleitungen geschrieben. 2017 startete sie einen Blog. Und sie begann, auch mit anderen Techniken zu experimentieren.

„Vor allem Deckenquadrate und Mandalas haben mich sehr fasziniert.“ 2019 landete sie bei ravelry bei „bamcal (Crochet a block a month) – einem relativ großen CAL mit rund 1000 Mitgliedern jährlich, wo sie inzwischen auch in der Moderation mitarbeitet. Dort hat sie eine Walliserin kennengelernt, von der sie Freeform Crochet gelernt hat. Vor zwei Jahren hat sich Alexandra zum ersten Mal an einem Jahresthema der International Freeform and Fiberart Guild beteiligt. Ihre Arbeiten zeigt sie bei Instagram als @loewenzahm1, eigene Designs unter #loewenzahm, bamcal- Squares unter #bamcal.

Nachhaltigkeit, Ressourcenschutz und soziale Gerechtigkeit sind Alexandra sehr wichtig, „was sich auch in meinen Werken spiegelt“. Auch für ihren Woolinale-Beitrag hat sie kein Material gekauft, sondern nur Reste verwertet. Das „Feuerwerk der Farben“ fand sie sehr passend, um damit eine Messehalle mit Fachpublikum „mit ein bißchen anarchistischem Yarnbombing zu beleben“.


Little Nugget Workshop – Alisha Soto

Geboren und aufgewachsen in New York City war Alisha Soto schon immer von Streetart umgeben und empfand diese Kunst als sehr ausdrucksstark. Als eine Frau mit puertorikanischen Wurzeln, die

den Großteil ihres Lebens im Stadtteil Spanish Harlem verbracht hat, prägen sie Stolz und der Wunsch, andere zu inspirieren. „Kunst war für mich immer eine Zuflucht, ein Ort, um eine Verbindung zwischen Gefühlen und sinnlicher Erfahrung zu schaffen“, sagt sie.
Online begegnen kann man Alisha bei Instagram (@alishanicole.arts und @littlenuggetworkshop), bei TikTok (@AlishaNicoleArts) und auf ihrer Webseite (www.AlishaNicoleArts.com).
Von ihrer Großmutter, einer Schneiderin, lernte Alisha nähen, später dann von einer Lehrerin in der Grundschule das Häkeln. Seither hat sie sich viel mit textiler Kunst beschäftigt. Sie liebt es, damit dreidimensionale Strukturen zu kreieren, indem sie Schaumstoff, Draht und andere Materialien verbindet.
Ihr Lieblingsthema ist Puerto Ricos Kultur, Gefühle und Selbstbestimmung. Mit Garn in ihrer Hand finde sie eine bessere Verbindung zu sich selbst und zu anderen Menschen, sagt sie.
Ihr interaktiver Woolinale-Beitrag „Walk with Purpose“ soll es den Besuchern ermöglichen, eine positive, inspirierende Nachricht für sich selbst und für andere zu hinterlassen.


Yarnboming Bruxelles – Anne le Maignan

Anne hat französische und spanische Wurzeln und lebt in Brüssel/Belgien. Seit einem Schlaganfall und den daraus resultierenden Folgen für ihre Sehfähigkeit kann sie nicht mehr in ihrem Beruf als

Stadtplanerin arbeiten – „aber ich nehme weiterhin am Leben in meiner Stadt teil, indem ich dort kleine Häkelkunstwerke installiere.“ Anne häkelt linkshändig und liebt die Möglichkeiten, die diese Handarbeitstechnik eröffnet. Zum Yarnbombing kam sie, als sie 2010 oder 2011 zufällig auf kleine, aus Plastiktüten gehäkelte Blümchen aufmerksam wurde: Eine Gruppe von Frauen protestierte damit gegen Einweg-Plastiktüten, die damals noch nicht verboten waren, und wollte auf die fatalen Folgen für die Umwelt aufmerksam machen.
Annes Projekte findet man online, bei Instagram (@yarnbombingbruxelles), auf ihrem Blog (yarnbombingbruxelles.blogspot.com) und auf der Webseite (www.gendersteunescochair.com).
Für die Woolinale hat sie das Thema Frieden aufgegriffen – mit acht Häkeldeckchen in den Farben des Regenbogens.


Annett Neßmann

Annett (51) stammt aus Görlitz, die verheiratete Mutter eines Sohnes lebt heute in Babenhausen bei Frankfurt am Main. Häkeln und stricken ist für sie ein Ausgleich zu ihrer Arbeit beim

Landkreis Darmstadt-Dieburg. Handarbeiten hat sie von ihrer Oma gelernt – aber nie Interesse daran gehabt, bis sie 2014 das Häkeln neu für sich entdeckte. Seit 2016 strickt sie auch wieder und engagiert sich mit ihrem Hobby gemeinsam mit ihrer Schwester für soziale Zwecke.

Zu sehen sind ihre Werke bei Instagram unter ihrem Namen Annettstrickt. Sie werkelt ausschließlich für soziale Zwecke, wie sie betont: „Socken für Obdachlose und die Aktion grüne Socken gegen Eierstockkrebs. Und viele kleine Sachen für die Aktion Kinder helfen Kinder. Geld kann man immer spenden, aber so verbinde ich das Schöne (stricken) mit dem Nützlichen. Und in jedem Teil von mir steckt viel Liebe und Lebenszeit.“

Für die Woolinale kreiert sie ein Projekt mit dem Titel „Weg zum Frieden“ – ein Mitmachen-Projekt, mit dem sie jedem Besucher einladen will, sich einen Moment Zeit zu nehmen für Wünsche und Gedanken in einer sehr unruhigen Zeit.


Arachnes Faden – Antonia Böhm

Antonia (48) stammt aus dem Allgäu, lebt aber schon lang in Hamburg. Handarbeiten hat sie von ihrer Großmutter gelernt, nur „leider nicht, wie man Socken strickt“. Später hat

sie das Häkeln neu für sich entdeckt und eine echte Leidenschaft für diese Technik entwickelt: „Mit nur einer Nadel bin ich flexibler und kann mich frei in Form und Farbe austoben“, sagt sie.

Bei Social Media findet man Antonia auf Instagram und Facebook unter dem Namen Arachnes_Faden, aber auch auf ihrer Webseite www.mondcatze.de. Abgesehen davon kann man ihre Werke in den Straßen Hamburgs sehen – oder an Orten, an denen sie Urlaub macht.
Antonia engagiert sich auch bei Spendenaktionen, meist für die Obdachlosenhilfe. Sie findet, dass man auf diese Weise mit seinem Hobby und Talent anderen Menschen helfen und ihnen Freude zu bereite kann. Yarnbombing hat sie für sich als Möglichkeit entdeckt, auf gesellschaftliche Probleme aufmerksam zum machen. 
 
Ihr Werk „Songs for freedom“ hat sie speziell für die Woolinale´23 angefertigt. „Eine Hommage an Straßenmusiker, die es mit ihrer Kunst schaffen, durch die Musik Mauern zu sprengen … Mauern zwischen den Menschen, sowie Mauern in den eigenen Köpfen.“  


Benalla Yarnbombers

Die Benalla Yarnbombers sind eine Künstlergruppe aus Victoria (Australien). Die acht Yarnbomber zwischen 65 und 76 Jahren vereinen viele kreative Talente. Die Künstler stricken, häkeln, filzen, quilten, sticken, malen, fertigen

Mosaik und schreiben.

Die meisten Gruppenmitglieder hatten schon als Kinder erste Kontakte mit Textilkunst und sind ihr verbunden geblieben. Seit viele der Yarnbombers in Ruhestand sind, hat die Kunst einen größeren Raum ihrem Leben eingenommen. Ihre Arbeit präsentieren die Australier auf ihrer Facebook-Seite – und natürlich auf der Hauptstraße ihrer Heimatstadt.

Spaß ist ihr Leitmotiv: Alles, was ihre Stadt nach dem Ende des Winters bunter macht.
Ihr Material ist Wolle – die den wichtigsten Industriezweig Australien repräsentiert. In ihrem Beitrag zum Woolinale-Wettbewerb thematisieren die Benalla Yarnbombers die wunderbare Landschaft ihre Heimatlandes, mit Australiens besonderen Farben, Flora und Fauna.


Biblioknitcaffè

Biblioknitcaffè ist eine Gruppe von etwa 15 begeisterten Strickern und Häklern, die 2010 in Florenz/Italien gegründet wurde. Die Mitglieder

treffen sich dort zweimal im Monat in einer öffentlichen Bibliothek. Alle arbeiten schon lange mit Wolle und Baumwolle und beteiligen sich mit ihren Werken gern an Benefiz-Aktionen. Darüber berichten sie auch bei Instagram.
Bei der Woolinale ist Biblioknitcaffè mit zwei Werken vertreten – das eine repräsentiert die Lilie, das Symbol der Stadt Florenz, das zweite ist ein gestrickter QR-Code, hinter dem Besucher etwas entdecken können.


Cambridge Yarn Collective

Cambridge Yarn Collective ist eine Gruppe von Künstlern und Kreativen im Alter 20 bis 60 Jahren aus Cambridgeshire/Großbritannien:

Clare Collier alias Tigerchilli, Dorthy Singer, Hilary Butler und Sophie Neville. Die vier arbeiten seit fünf Jahren zusammen, hauptsächlich bei gemeinsamen Häkelprojekten. Ihre Yarnbombings präsentieren sie in ihrer Heimatstadt, derzeit auch im dortigen Museum, aber auch auf Facebook und Instagram.
Das Lieblingsthema der Gruppe sind Farben und Fröhlichkeit – sie wollen mit ihrer Kunst Glücksmomente verbreiten und freuen sich, dass diese von den Betrachtern ganz unterschiedlich interpretiert wird.
Hatte die Gruppe zunächst eher figürlich gearbeitet, beschäftigt sie sich neuerdings mehr mit abstrakten Werken, die die Kraft der Farbe ausdrücken. Ihr Woolinale-Kunstwerk „ColourScape“ setzt sich aus kreisförmigen, von den Planten inspirierten Teilen zusammen, die die individuelle Arbeitsweise jedes Gruppenmitglieds repräsentieren: Ein Werk, das zeigen soll, was wir kreieren können, wenn wir zusammenarbeiten.


Carmen Paulino

Carmen Paulino ist eine Künstlerin, die in Kliniken, Gemeindezentren und Seniorenheimen in New York City (USA) aktiv ist. Die Liebe zur Kunst hat sie von ihrer Mutter und

ihrer Großmutter geerbt, die häkelten, strickten und traditionelle Quilts genäht haben. Aber auch von ihrem, einem Musiker in verschiedenen traditionellen Salsa Bands. Auch die Wandmalereien in ihrem Multikulti-Heimatviertel El Barrio/East Harlem waren Inspiration für Carmen. Daraus entwickelten sich ihre eigenen Mixed-Media-Arbeiten, die ihre Erfahrungen und Eindrücke aus ihrer Umgebung widerspiegeln – und die Inspiration, die man bekommt, wenn man in einem Schmelztiegel der Kulturen lebt.
Ihre Arbeiten wurden bereits in den USA, aber auch international ausgestellt. Bekannt ist Paulina für ihre großen gehäkelten Wandbilder im Westteil von New York City – zuletzt hat sie mit einem solchen Werk, geschaffen in Zusammenarbeit mit Vertretern ihres Stadtteils und der Parkverwaltung NYC, Sonya Sotomayor, Richterin am obersten Gerichtshof der USA, gewürdigt.
Ihr Beitrag zur Woolinale heißt „Together we can evolve“ und entstand mitten in der Pandemie und auch in Verbindung mit der Black-Lives-Matter-Bewegung: Darin lassen zwei Frauen ihre Haare zusammenwachsen und wunderbare Sonnenblumen als Ideen wachsen.


Katia Mochi – Caterina Marrapodi

Caterina (39), die ihren Spitznamen Katia mit ihrer Begeisterung für japanisches Mochi-Eis verbindet, lebt in Apulien/Süditalien. Sie liebt es, Dinge zu gestalten, interessiert sich für alle möglichen textilen Handarbeiten, ganz

besonders aber fürs Häkeln. Das hat sie von ihrer Mutter gelernt, als sie 15 Jahre alt war. Als katia mochi findet man sie bei Instagram und Facebook.
Katia liebt Farben, beim Stricken und Häkeln faszinieren sie aber auch die Texturen, sie genießt es, „jede Masche auch zu spüren“ : Deshalb ist der Entstehungsprozess für sie wichtiger als das Ergebnis. Ihre Arbeiten waren schon beim Yarnbombingfestival in Trivento und einer Amigurumi-Ausstellung in New York zu sehen. Für die Woolinale gestaltet sie ein Kunstwerk, das ihr besonders am Herzen liegt: Ihr Beitrag, benannt nach ihrer kürzlich verstorbenen Tante Therese, wird die Besucher des Yarnbombingfestivals und der h & h umarmen. Katia sieht darin eine Einladung, nach der Pandemie, die alle dazu gezwungen hat, Abstand zu halten, wieder Nähe zulassen.


Stitch a Smile – Claudia Weber

Claudia (fast 60) lebt in der Nähe von München. „ Meine erste Liebe war das Stricken“, erzählt sie – gelernt hat sie es als Schulkind von ihrer Oma, die Handarbeiten geliebt hat. Bei einem Urlaub in den USA hat  
 

sie sich in einem Stickmagazin spontan in einen Nikolausstiefel verliebt, den sie dann für ihre Tochter gestickt hat. „Seitdem hat mich das Stickfieber nicht mehr losgelassen.“
 
2018 hat Claudia als Pendlerin „aus Frust über die Verspätungen der Bahn“ einen Schal gestrickt, der die tägliche (Un-)Pünktlichkeit  farblich dargestellt hat. Er wurde für über 7500 Euro zugunsten der Bahnhofmission München versteigert und schaffte es sogar als Kurzbericht in die Nachrichtensendung Tagesthemen.  
 
Während Corona hat Claudia viele Yarnbombs in Moosburg angebracht, „um die Spaziergänger etwas aufzumuntern“, meistens eher an Kinder gerichtet. “Ich liebe Straßenkunst“, sagt sie: „Wenn man unverhofft im Alltag Kunstwerken im öffentlichen Raum begegnet – großartig.“  
Auf Instagram begegnet man ihr als @stitch.a.smile. Claudias Woolinale-Beitrag ist eine Adaption eines Banksy-Kunstwerks, „den ich großartig finde. Ich konnte die aktuelle Kriegssituation in Europa nicht verdrängen, wollte mich aber nicht nur auf die Ukraine konzentrieren, da es in so vielen Teilen der Welt Krieg gibt.“
 


Roses Against Violence – Claudia Grünzweig

Claudia (43) lebt in Innsbruck/Österreich. Handarbeiten hat sie von ihrer Mutter gelernt. „Dann habe ich sehr bald das Yarnbombing entdeckt, mit seinen vielen Möglichkeiten, sich im

öffentlichen Raum künstlerisch auszudrücken“, sagt sie. Claudia „ist es wichtig, mit meiner Kunst eine klare Aussage zu treffen und auf das Problem Gewalt an Frauen aufmerksam zu machen.“ Das tut sie mit dem Projekt „Roses against violence“: Gehäkelte Rosen, die im öffentlichen Raum platziert werden, als Zeichen gegen Gewalt. Weil sie oft nur kurz bleiben, bevor sie verschwinden, fotografiert Claudia die Rosen und postet die Bilder auf Instagram und Facebook mit #rosesagainstviolence. Die Rosen gibt es inzwischen auf allen Kontinenten und in über 60 Ländern.

Für die Woolinale setzt Claudia ihre Kunstwerke zum ersten Mal in einem Rahmen. „Sonst können sie nur im öffentlichen Raum betrachten werden, wenn man genau hinsieht.“ In Köln sind ihre drei verschiedenen Rosenarten erstmals gleichzeitig an einem Ort vereint: Die beiden „Roses against Violence“ (violence against women und against gender based violence) und auch die „Roses for Peace“.


Fräulein Wollwunder – Denise Karg

Denise Karg (39) stammt aus Rostock, lebt aber seit neun Jahren in der Nähe vom Bochum. Die dreifache Mutter ist gelernte PTA, arbeitet aber seit drei Jahren

als Betreuerin in einer Grundschule. Häkeln und stricken hat sie von ihrer Großmutter gelernt, richtig exzessiv beschäftigt sie sich damit aber seit 2014. Das Ergebnis – „alles, was mir in den Sinn kommt, gerne auch mal verrücktes Zeug“ – präsentiert sie als fraeuleinwollwunder auf Facebook, Instagram, Pinterest, Youtube und in ihrem blog.

Ihr Beitrag zur Woolinale ist die Erde, gehalten von zwei Händen unterschiedlicher Hautfarbe – ein Symbol dafür, dass wir alle gemeinsam auf dieser Erde leben und sie, die Natur und Ressourcen schützen müssen. Denise hat dieses Werk extra für die Woolinale gefertigt – es ist das erste Mal, dass sie an einem Yarnbombing-Festival teilnimmt.


Donatella Massoli

Donatella (48), eine Strick-Designerin, kommt aus Terni/Italien. Derzeit lebt sie mit ihrer Familie in Luxemburg. Sie lässt sich nicht gern in eine Schublade stecken, liebt jede Handarbeitstechnik, die mit Garn zu tun hat, strickt und häkelt und

arbeitet auch gerne mit der Strickmaschine.
Schon als Kind war sie immer von Wolle umgeben, weil auch ihre Mutter immer gestrickt hat. „Ich kann mir gar nicht vorstellen, in einem Haus ohne Schachteln und Tüten mit Wolle, Maschenproben und Nadeln zu leben“, sagt sie.
2017 hat Donatella ihr eigenes Strickwaren-Unternehmen „For Me“ gegründet. Online ist sie mit einer eigenen Webseite www.for-me.design und in den sozialen Medien auf Instagram
@forme.design und auf Facebook unter ForMebydonatellamassoli präsent.

Nachhaltigkeit ist Donatella wichtig. Und im Mittelpunkt ihrer Kunstwerke stehen immer soziale Themen. Ihr Woolinale-Beitrag „Good Ideas Always Win“ ist ein Plädoyer, auf die nachfolgende Generation, die Kinder, zu hören: „Sie haben immer gute, einfache, unvoreingenommene und ehrliche Ideen.“ Das sei wichtig, um die Zukunft und die Gesellschaft besser zu machen.


Ednitalandia

Ednitalandia (64) häkelt schon seit über 50 Jahren. Dabei lässt sie sich besonders von ihren Wurzeln inspirieren, von ihrer Umgebung und von der mexikanischen Volkskunst. Sie lebt in

Pasadena, Kalifornien (USA). Eine besondere Leidenschaft hat sie für Meerjungfrauen und gehäkeltes Sommerkleider – wenn sie sich besonders kreativ fühlt, entstehen solche Werke. Dabei verwendet sie, was ihr gerade am meisten zusagt – alles vom dünnsten Faden bis zum Seil.

Ednitalandia, die unter diesem Namen auch auf Instagram zu finden ist, hat schon vielfach ausgestellt: Good Luck Gallery Los Angeles Ca. (Yarn bomb LA) 2013, Rose Hills Cemetery Whittier Ca. (Dia De Los Muertos) 2013, Pío Pico House,El Pueblo de Los Angeles Ca (Sacred memories ) 2015, Smart Museum , Chicago Illinois (welcome blanket project) 2017, LaBand Gallery, Loyola Marymount university Los Angeles (A piece of me) 2018, YBF Yarnbombing Trivento,  Milano Lambrate Italy 2021.


Elena Biancardi

Elena (72) lebt in der Schweiz. Sie strickt und häkelt schon seit ihrer Kindheit. So lange Beruf und Familie sie beanspruchten, hatte sie wenig Zeit dafür, was sie jetzt, im Ruhestand, nachholt. Sie sagt, sie gehöre der

Generation an, in der Feminismus auch Kritik an der Handarbeit als Symbol der Unterdrückung von Hausfrauen bedeutete. Umso mehr freut sie sich darüber, dass die junge Generation diese alten Techniken in einer fröhlichen, verbindenden und auch provozierenden Form neu aufgreift.
Elena zeigt ihre Arbeiten bei Instagram und interessiert sich vor allem für Kunst, die soziale Themen aufgreift – so wie sie das im Projekt topviolenceagainstwomen /stopgenderviolence tut: Dabei werden gehäkelte Rosen im öffentlichen Raum platziert.
Ihr Woolinale-Werk „Bed in the street“ greift ein wichtiges Thema auf, wie Elena sagt: Ein Dach über dem Kopf zu haben, einen geschützten Platz zum Leben, ist ein Menschenrecht. Damit möchte sie auch das „Housing First“-Projekt unterstützen, das in vielen Großstädten der Welt Obdachlosen hilft.


fili e pensieri – Elena Langé

Elena Langé (58) lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Mailand (Italien) und hat schon an vielen Wohltätigkeits-Aktionen und Yarnbombing-Events teilgenommen. Da trifft es sich gut, dass die Architektin privat gern Reisen durch Europa unternimmt.

Sie strickt und häkelt schon seit ihrer Jugend und bezeichnet sich selbst als neugierigen Menschen, der gerne Neues lernt. Zuletzt hat sie sich mit einem eigenen und einem Gemeinschafts-Kunstwerk am Yarnbombing-Festival im italienischen Trivento beteiligt. Im Februar ist sie mit einem Gemeinschaftsprojekt als Tribut an den Künstler Jeff Koons Gast einer Häkeln-Kunstausstellung in Mailand.

Für die Woolinale kreiert sie ein fröhliches, farbenfrohes dreidimensionales Kunstwerk, das nach einer für sie schwierigen Zeit ihre Gelassenheit ausdrücken soll, wie sie sagt.


My Freaky Zoo- Elena Muscardini

Elena (40), eine italienische Grafik-Designerin, ist fasziniert vom nicht-Perfekten, Zufälligen, Asymmetrischen und Abstrakten. Ihre Leidenschaft für Textiles wurde schon in Kindertagen geweckt, in der kleinen Schneiderei ihrer Großmutter,

von ihr hat sie auch das Häkeln gelernt. An diese besonderen Momente mit ihrer Großmutter denkt sie auch heute, wenn sie von ihr kreierte Accessoires und Kleidungsstücke auf dem Laufsteg sieht.
Elenas künstlerische Laufbahn begann 2007: Damals experimentierte sie mit verschiedenen Techniken und Materialien. Sie liebt es, Textiles zu überarbeiten, wiederzuverwenden, so zu verändern, dass Neues daraus entsteht. Ihre Werke präsentiert sie auf ihrer Webseite, elenamuscardini.wixsite.com und in den sozialen Medien auf Instagram unter @myfreakyzoo und @fiberslab.
Zentrales Thema ihrer Kunst ist der Respekt – Respekt für das Leben auf unserem Planeten und für den Menschen, den sie zum Beispiel in Arbeiten zum Thema geschlechtsspezifische Gewalt thematisiert hat. Ihr Beitrag zur Woolinale befasst sich mit der unsichtbaren Grenze zwischen dem Notwendigen und dem Unbedeutenden in unserem Leben, mit den Entscheidungen, die wir täglich in unserem Leben treffen – und mit den Konsequenzen daraus, die verlustreich oder auch gewinnbringend sein können.


Eleonora Tully

Eleonora ist in den Niederlanden geboren und lebt an der Südostküste Englands, wo sie als Krankenschwester arbeitet. Die Häkel-Designerin liebt jede Form von

Textilkunst. „Aber momentan dreht sich bei mir alles ums Häkeln“, sagt sie.
Eleonora ist in einem „Handarbeits-Zuhause“ aufgewachsen – mit typisch niederländischen Häkelgardinen an den Fenstern, selbstgestrickten Pullovern und gehäkelten Spielsachen. Das Häkeln hat Eleonora schon als Kind gelernt. 2015 hat sie ihren Blog Coastal Crochet gestartet. „Ich wollte meine Leidenschaft fürs Häkeln mit anderen teilen.“ Das tut sie unter auch auf ihrer Webseite www.coastalcrochet.com, bei Instagram @coastalcrochet und Facebook coastalcrochetdesign. Eleonaras Designs sind schon mehrfach in englischen Häkelzeitschriften veröffentlicht worden, sie gibt auch regelmäßig Workshops.

Ihre Umgebung am Meer, die Farben, Gerüche, Texturen und die sich ständig verändernden Szenerien, denen sie bei Spaziergängen mit ihrem Hund begegnet, sind Inspiration für sie. Auch für die Woolinale kreiert sie ein Kunstwerk mit Inspiration von der Küste.


Ellie d’Eustachio

Ellie ist in Washington DC/USA geboren und lebt seit 16 Jahren in New York City. Ihre beruflichen Tätigkeiten als Schauspielerin, Produzentin und Kostümdesignerin im Theater und im Bereich der frühkindlichen Entwicklung

beeinflussen ihre Textilkunst.
Während ihrer Arbeit in der Kinderbetreuung hat sie damit begonnen, Anleitungen für Kindersachen zu designen und verkaufen. Ihr Umzug nach Brooklyn ließ ihr Verständnis für öffentliche Kunst wachsen: Als sie nachts in eine dunkle, verdreckte Straße kam, begann sie ein Experiment: Sie strickte einen großen, mit Blumen bedeckten Löwen. Das machte ihr Spaß – „und es machte den Heimweg nach der Arbeit in der Dunkelheit zumindest gefühlt etwas sicherer“.

Handarbeit nutzt Ellie seitdem für Straßenkunst. In der Pandemie war das ihr Weg, um im öffentlichen Raum Freude zu verbreiten und „für ein Lächeln in einer dunklen Zeit“ zu sorgen. Ihre Arbeiten zeigt sie auf ihrer Webseite www.elliedeustachio.com und bei Instagram @MadeByEllieBKLYN.
Ellie nutzt gern Bilder, die man aus der Kindheit kennt, um damit Nachrichten für Erwachsene zu transportieren. Manchmal sind sie politisch, manchmal geht es um aktuelle Ereignisse, manchmal sollen sie andere ermuntern, weiterzumachen und anderen zu helfen.
Für die Woolinale hat Ellie einen bösen Wolf kreiert, der in einem Blumenbeet auf zwei Vögel lauert. Einer davon flieht, der andere stellt sich der Gefahr, um seinen Freund zu verteidigen. Dieses Werk beinhaltet mehrere, immer wiederkehrende Themen ihrer Kunst. „Viele von uns kennen den Wolf als Bösewicht aus dem Märchen. Ich benutze ihn, um damit die Gentrifizierung Brooklyns zu kritisieren – und den Rassismus in der amerikanischen Politik.“


Otulanie włóczką

„Otulanie włóczką“ ist eine Gruppe aus Lublin (Polen), die 2014 gegründet wurde. Ihr polnischer Name, den sie seit einem Jahr benutzen, bedeutet „in Garn gehüllt“,

davor nutzten sie „Bombardowanie włóczką“, das polnische Wort für Yarnbombing. Eine Installation, die die Anwesenheit von vor dem Krieg geflüchteten Ukrainern in Lublin thematisierte, führte dazu, dass die Gruppe ihren Namen änderte: Sie fand, „Bombing“ könnte in diesem Zusammenhang schlimme Assoziationen hervorrufen.

Momentan gehören acht Frauen zur Gruppe: Elżbieta, Hanna, Irena, Krystyna, Ewa, Teresa, Mirosława and Joanna. Sie engagieren ich auch in sozialen Projekten. Die meisten Mitglieder haben häkeln und stricken schon bin ihrer Jugend gelernt – in den 70er- und 80er-Jahren waren Handarbeiten in Polen nicht nur populär, sondern wurden auch gebraucht, weil es an vielem fehlte.
„Otulanie włóczką“ präsentiert sich auf Facebook und Instagram und seit 2022 auch bei Yarnbombing Festivals. Mandalas sind ein Markenzeichen der Gruppe. Ihr Woolinale-Kunstwerk heißt „Lublin landscape with the Magician“ (Lublins Landschaft mit dem Zauberer) und soll eine Hommage an Kunstschaffende und Wahrzeichen der Region sein.


Geia Cartellieri

Geia lebt mit ihrem Mann in der Eifel. Ihren Spitznamen hat sie schon seit Kindertagen – „denn Claudias gab es im Jahrgang 66 viele“. Stricken und häkeln hat die gelernte Orgelbauerin

schon in der Grundschule gelernt.
Seit zehn Jahren fertigt sie Requisiten und Ausstattung für Theaterproduktionen in Trier – seitdem ist Upcycling ein großes Thema. Ihre für sie typischen Figuren, „die Geiaeyes, kamen vor vielen Jahren über meine Tochter aus einem Feriencamp als Traumfänger in mein Leben und nun mache ich selbst welche, ausschließlich aus geschenkten, gebrauchten T-Shirts oder Bettlaken.“
„Seit ich 2021 zum ,Baden-Baden Reef’ gehäkelte Objekte beigetragen habe, wage ich mich mit meinen Objekten in die Öffentlichkeit“, sagt Geia. Im Garten der Galerie ihres Mannes hatte sie ihre erste Auststellung mit gehäkelten Popeias. Es folgte eine Popupaktion im Trierer Palastgarten und Musikfestivals, bei denen ihre Exponate die Menschen erfreuten. Das ist auch Geias Hauptanliegen: „Den Menschen ein Lächeln entlocken.“

Für die Woolinale gestaltet Geia eine „Überfluss-Stele“, die – wie die Natur – überquillt mit Farbe und Formen“. Im Kontrast dazu sollen an einer zweiten Stele nur vereinzelte Objekte wachsen. Und „wer weiss, vielleicht gibt es ja auch ein paar Popup-Popeia-Aktionen in Kölner Parks…“


Helen Wand

Helen (65) ist in Großbritannien geboren, lebte als Kind auf Fiji, in Kanada und derzeit in Knebworth Hertfordshire/Großbritannien. Sie

betrachtet sich selbst als eine „Mixed media“-Künstlerin, die außer Ölmalerei schon fast alles ausprobiert hat. Die Pandemie brachte sie zurück zum Stricken und Häkeln, und speziell zum Yarnbombing: „Ich wollte mir selbst und anderen durch diese Pandemie und ihre psychischen Herausforderungen helfen.“ 2019 lancierte sie ein Projekt zum Thema psychischen Gesundheit, die „Bonker Bears“, auf einem großen Streetart-Festival in Wien.
Als Ausdrucksform wählt Helen immer jene, mit dem sich das gewählte Thema am besten darstellen lässt. Zuletzt beispielsweise gestrickte und bestickte Banner als politischen Protest gegen Putins Invasion in der Ukraine.

Helen ist mit drei Instagram Accounts (@bonkersbears @welshwand @womensartgang), auf Facebook (Helen Wand) und YouTube präsent und hat einen Online-Shop (etsy.com/shop/HelenWandArt). Ihr Hauptthema ist, was von Frauen kreierte Kunst sein kann – viel mehr als nur die Herstellung von Kleidung oder nette, harmlose Dinge für Zuhause. Ihr Beitrag zur Woolinale ist eine fast lebensgroße Meerjungfrau, „Woman from the Sea“. Für sie sei es eine Herausforderung gewesen, zu sehen, ob und wie sie diese Idee umsetzen kann.


Ina Werner

Ina Werner (35), geboren in Magdeburg, ist Ergotherapeutin und privat und beruflich „immer auf der Suche nach neuen, kreativen Projekten“. Sie lebt in Berlin und hat

2014 mit dem Häkeln begonnen – mit einem Boshi-Mütze. Ihr Hobby nutzt sie auch beruflich, bei der Arbeit in einer therapeutischen Wohngemeinschaft suchtkranker Männern und Frauen.

Mittlerweile hat sie über 200 Projekte gehäkelt – von Amigurumi bis zur Beanie, gern auch sehr verrückt, lustig und ausgefallen. Unter ihrem Künstlernamen scardanelli88 findet man Ina bei Instagram (@scardanelli88). Erste Erfahrungen mit Yarnbombing machte sie bei einem Gemeinschaftsprojekt mit Woolinale-Initiatorin Elke, das die beiden zum 30. Tag des Mauerfalls 2020 am Brandenburger Tor installierten.

An der Woolinale beteiligt sie sich mit dem „inneren Schweinehund“: Der Betrachter kann gegen ihn ankämpfen, ihm einen Tritt geben („kick me“). Oder er kann ihn umarmen“ („hug me“), sich mit dem Schweinehund wohlfühlen.
„Ich hoffe, dass es nicht nur zum Schmunzeln, sondern auch zum Nachdenken anregen wird“, sagt Ina über ihr Werk.


FiddlyMinis – Karin Klinger

Karin (35) kommt aus Wien/Österreich und versucht gerade, ihr Hobby zum Beruf zu machen – die FiddlyMinis. Ihre Leidenschaft ist häkeln, in ihrem Fall aber nach der Devise „je kleiner die Arbeiten und je größer die

Herausforderung, desto besser“. Zur Entspannung kreiert sie zuweilen aber auch normal Großes wie Accessoires oder Kleidung.

Fotos von Micro Crochet im Internet haben 2020 ihre Begeisterung geweckt. Häkeln hat sie sich selbst beigebracht. Als Technik und Fingerfertigkeit geübt waren, begann Karin im Sommer 2022 selbst damit, Tierchen als Micro Crochet zu kreieren. Weil diese Arbeiten „immer frickeliger und kleiner wurden, entstand dann auch der Name FiddlyMinis“.
Auch auf der Woolinale präsentiert sie diese spezielle Kunst, sie hat dafür eine Miniaturszene mit winzigen Häkeltierchen entworfen, die das Leben und das friedliche Miteinander genießen. Dahinter steckt die Botschaft, „dass die kleinsten, unscheinbarsten Dinge und Momente im Leben oft die schönsten und wichtigsten sind und man sie öfter einfach mal genießen sollte“.


Kern Myrtle

Kern Myrtle lebt in Miami/Florida (USA). Sie liebt es, aus Garn, Seil oder aus allem, womit man sonst häkeln kann, aber auch mit allen möglichen Varianten von Farbe – von Sprühfarbe bis zum Marker – Kunstwerke zu schaffen.

Wie viele Streetartists möchte sie anonym bleiben. Kern hat sich selbst das Stricken beigebracht und zunächst Kleidungsstücke gestrickt. Als sie 2018 nach Miami mit seinem subtropischen Klima umgezogen ist, hat sie häkeln gelernt. Damit wollte sie eigentlich Dekoratives fürs Haus anfertigen, doch dabei entstanden unbeabsichtigt einige Stücke, aus denen dann erste Streetart-Kunstwerke wurden.
Angefangen hat sie mit kleinen, abstrakten Figuren, die vile Betrachter an Quallen erinnern. Aktuell experimentiert sie mit riesigen Granny Squares als Basis von Wand-Graffiti.
Kern Myrtles Kunst findet man in den Straßen von Miami, speziell im Stadtteil Wynwood, aber auch online, bei Instagram (@kernmyrtle) und auf ihrer Webseite (kernmyrtle.com). Sie war bereits bei nationalen und internationalen Ausstellungen vertreten.
Für die Woolinale fertigt Kern Myrtle ein neues, sehr großes Werk aus Garn ind Verbindung mit Sprühfarbe – etwas, was sie so zuvor noch nicht versucht hat.


Knotty Harts

Knotty Harts verbreitet ganz anonym Liebe, Farbe und Gesprächsstoff auf den Straßen. Sie lebt im Süden der USA, häkelt in ihrer Freizeit und

verschenkt meistens, was dabei entsteht. Angefangen hat sie vor 15 Jahren mit Mützen, Decken und Accessoires für Fotos. Letztere nutzte sie für das Fotostudio, das sie zehn Jahre betrieb. Ihr Projekt Knotty Harts entstand in der Pandemie – um sich selbst, aber auch anderen etwas Gutes zu tun: „Ich wollte etwas Einzigartiges kreieren, etwas, das die Menschen ermutigt, nach draußen zu gehen, etwas, über das sie reden können und dabei trotzdem Abstand zu wahren.“ Inspiration sind für Knotty Harts Künstler wie Banksy. Sie installiert ihre Werke meist nachts, wenn alle schlafen – und sie möchte anonym bleiben: „Ich möchte, dass meine Kunst die Aufmerksamkeit bekommt, nicht ich.“
Ihre Arbeiten zeigt sie auf Instagram @knottyharts. Auf der Woolinale präsentiert sie eine Arbeit, die entstanden ist, bevor sie als Knotty Harts aktiv wurde: Für dieses Werk hatte sie bislang noch nicht den richtigen Platz gefunden. „Vielleicht hat es ja auf die Woolinale gewartet!“ Es ist in den amerikanischen Farben rot, weiß und blau gefertigt und repräsentiert, was Knotty Harts im tiefsten Herzen ausmacht: Friede, Liebe und Kunst.


Kölsche Korallen

Die legendäre Stunksitzung, ein Highlight des berühmten Kölner Karnevals, war in diesem Jahre um eine ganz spezielle Attraktion reicher:

Ein riesiger, gehäkelter, kunterbunter Korallengarten begleitete die Narren als Bühnenbild bei ihrer Sitzung. Und kann jetzt auch die Besucher der Woolinale begeistern – wir haben die kunstvolle Unterwasserwelt von Freitag bis Sonntag zu Gast auf dem Messegelände in Köln.

Wie die Stunksitzung auf ihrer Webseite berichtet, haben viele Helferinnen und Helfer dieses beeindruckende Kunstwerk aus Garn- und Wollresten geschaffen. Als Blickfang bei der Stunksitzung, aber auch als Mahnung und kunstvolles Ausrufezeichen, dass die Korallengärten dieser Welt Schutz brauchen. Der gehäkelte Korallengarten soll als Ausstellung einen Beitrag dazu leisten, da ein Teil der Einnahmen dazu verwendet wird, durch Patenschaften die Korallenriffe weltweit zu schützen.


KulturVERSTRICKUNGEN e.V.

Agnes Maria Forsthofer beschreibt sich als Lebenskünstlerin, deren berufliche Stationen über die eigene Kosmetikschule unter anderem in ein

Fotostudio, eine Werbeagentur und ein Tonstudio führten. Die Münchnerin (65) ist Linkshänderin: Deshalb gründete sie einen Verein dafür. 2011 kamen erstmals Baumschals und ein Strickevent mit multikulturellen Frauen in ihr Leben. Zusammen mit weiteren Wollsüchtigen gründete sie Maria den Verein „KulturVERSTRICKUNGEN“, der in München eine Nähstube eröffnet hat.

Häkeln und stricken konnte sie schon vor der Einschulung, allerdings bis heute mit rechts, „da es zu meiner Schulzeit keinen Gedankenfunken zu Linkshändigstricken gab“. Zu finden ist sie auf der Webseite www.kulturverstrickungen.de und bei Facebook von Kulturverstrickungen, bei Instagram ohne das „en“, also @Kulturverstrickung.

„Handarbeiten verbinden Menschen“, sagt Agnes. Und mit der Flüchtlingssituation kam „der Gedanke, den Menschen einen Faden fürs neue Leben zu geben“. Zur Woolinale steuern die Kulturverstrickungen eine Wollkunst-Dame bei, die gehäkelte Blumen mit Fotos von bunten Werken der Kulturverstrickungen verbindet und einen Blumenschirm von MeeCrochet trägt.


Las Enganchadas

Tania (39) aus Madrid und Rita (36) aus Marbella arbeiten zusammen in einer Sprachenschule und häkeln seit 2022 auch zusammen als Las Enganchadas.

Jede für sich erkundet aber auch die endlosen Möglichkeiten weiterer textiler Techniken, aber auch anderer Ausdrucksformen wie Collage, Malerei und Skulptur. Las Enganchadas präsentieren sich bei Instagram. Im vergangenen Jahr haben die beiden erstmals bei einem Streetart-Wettbewerb teilgenommen: Ihr großes Häkel-Kunstwerk aus Plastiktüten ist immer noch auf der Plaza del Dos de Mayo in Madrid zu sehen.
Las Enganchadas arbeiten mit Upcycling: Sie verwenden Plastik und Objekte, die sonst im Müll gelandet wären, um für ihre großformatigen Arbeiten keine Ressourcen verschwenden zu müssen. Allerdings hoffen sie insgeheim, dass ihnen dieses Material ausgeht, weil das Umweltbewusstsein der Menschen wächst.
Auch in ihrem Woolinale-Werk „Botanicum“ drücken sie ihre Gedanken über die Natur aus. Aus Plastiktüten haben sie eine botanische Studie mit fünf typischen Pflanzen ihrer Heimatregion gehäkelt: Damit wollen sie vermitteln, wie die Verwendung solcher Materialien etwas zerstören kann, was wir für selbstverständlich halten.


Les Guerrilleres del Ganxet

Les Guerrilleres del Ganxet sind vier Frauen aus Banyoles (Katalonien/Spanien), denen sich für größere Projekte weitere Frauen

anschließen. Die vier Guerrilleres haben sich in einer Häkel-Gruppe kennengelernt und die Faszination des Yarnbombings für sich entdeckt.
Die Guerrilleres häkeln seit 2015 zusammen – nur aus Spaß, wie sie sagen, und um ihre Stadt noch schöner zu machen. Zuweilen nutzen sie Yarnbombing aber auch als Statements gegen geschlechterspezifische Gewalt oder Benachteiligung von Frauen.

Zwei der Guerrilleres arbeiten als Lehrerinnen und in einer Import-Firma, die beiden anderen sind im Ruhestand. Ihre Werke präsentieren die vier bei Facebook und Instagram.
Ein spezielles Thema hat das Quartett nicht, aber die vier lieben Farben, weil sie ein Ausdruck von Fröhlichkeit sind.
An der Woolinale beteiligen sie sich mit einem bereits existierenden Kunstwerk: Es war Teil eines wachsenden Architektur-Yarnbombing-Projekts, bei dem von 2019 bis 2020 insgesamt 60 Frauen in der Stadt 44 Kunstwerke installiert haben – aus insgesamt 30.000 bunten Kreisen.


Letizia Agnoloni

Letizia ist eine Häkelkünstlerin aus Florenz, die ihre Leidenschaft zwischen Arbeit und Familie lebt. Sie strickt und häkelt, arbeitet aber am liebsten mit der Häkelnadel an großen Yarnbombing-Projekten. Von ihrer Mutter

lernte sie als Kind das Stricken, später kam Häkeln dazu.

Sie zeigt Fotos ihrer Arbeiten als @la.leti__ auf Instagram und hat sie auch schon bei einigen Yarnbombing-Festivals in Italien präsentiert. Ein spezielles Them hat Letizia nicht, „ich erschaffe einfach gern farbenfrohe Kreationen und lustige Monster“, sagt sie. Häkeln ist für sie ein Weg, sich auszudrücken, selbst wenn sie wenig Zeit dafür hat. Umso mehr schätzt sie es, dass sie ihren Projektbeutel überall mit hin nehmen kann, um an einem neuen Werk zu arbeiten.

Auf der Woolinale zeigt Letizia ein Ausstellungsstück, zu dem sie der brasilianische Straßenkünstler @tinho23sp inspiriert hat: „Ich liebe seinen Stil und wollte eine Hommage an ihn schaffen.“


Linlinschoen – Linda Schönherr

Mariela (63) und Linda (31), Mutter und Tochter, stammen aus Kolumbien. Linda lebt inzwischen in Deutschland. Mariela entdeckte das Stricken im Alter von 15 Jahren. Von ihr lernte auch Linda mit 9 Jahren

das Häkeln. Stricken und Häkeln wurden zu einer besonderen Verbindung zwischen Mutter und Tochter. Mariela verkauft ihre Kreationen in Kolumbien, Lindas Arbeiten kann man auf Instagram unter dem Namen @linlinschoen sehen. Sie war 2022 Teilnehmerin des Yarnbombing-Festivals Marzano und ist als Yarnbomberin auch für die Bewegung #rosesagainstviolence aktiv.

Textilkunst fasziniert die beiden. Mariela und Linda kreieren Kunstwerke, die Frauen eine Stimme geben. Da sie gebrauchte Garne verwenden oder bei kleinen Produktionsstätten kaufen, ist das für die beiden auch ein Weg des sozial und ökologisch verantwortungsvollen und nachhaltigen Konsums.

Zur Woolinale schicken Mutter und Tochter zwei Kunstwerke. Das eine war schon einmal in Berlin zu sehen: „Wir glauben, dass Pommes Frites ein perfektes Symbol für eine vereinte Welt ist“, sagen die beiden – egal, welche Religion, welches Geschlecht, welche Ethnie, welches Alter und in welchem Land: „Jeder liebt Pommes.“ Das zweite Werk, „Eternity“, thematisiert die Liebe zwischen Mutter und Tochter, die Entfernungen überwindet, über Leben und Tod geht.


Häkellobby – Linda Urbaneck

Bei Linda Urbaneck (34) im saarländischen Mandelbachtal fließen zwischen Wald und Wiesen die Ideen. Lindas Woll-Hobby ist inzwischen auch ihr Beruf: „Die Häkelnadel ist inzwischen mein Alltagsbegleiter“, sagt sie –
   

auch abends, wenn sie nicht mehr „beruflich“ häkelt. Die gelernte Erzieherin schreibt heute Häkelbücher für Verlage und betreibt als Häkellobby einen Etsy-Shop mit Anleitungen und DIY-Sets. Dabei kam die Begeisterung fürs Häkeln eher spät: Als sie 2019 eine Häkelanleitung für eine kleine Amigurumi-Maus bei YouTube sah, hat es gefunkt. Inzwischen präsentiert sich die Autorin und Designerin bei Instagram. Ihr Lieblingsthema heißt Amigurumi. Ein Zitat des Künstlers Keith Haring war die Inspiration für ihren Beitrag zur Woolinale: „Nichts ist so erfrischend wie ein beherzter Sprung über die eigenen Grenzen“ – das fand Linda für ihre persönliche, vergangene Situation sehr passend.
   


Maloya Art Projects – Maite Hernández Casinos

Maite Hernández (54) stammt aus Borrina an der spanischen Mittelmeerküste. Die studierte Bildhauerin hat dort einen Laden, doch Kunst und Handwerk sind ihr wahrer Beruf, wie sie sagt. Ursprünglich hat sie mit

Eisen, Holz und Fiberglas gearbeitet, doch als ihr vor 25 Jahren Yarnbombing begegnet ist, hat sie das zu textilen Werkstoffen geführt. Ihr bevorzugtes Ausdrucksmittel ist das Häkeln, sie arbeitet aber auch mit Stoff, Papier und Holz – gerne auch miteinander kombiniert.

Ihre Arbeiten präsentiert Maite auf der Straße, in Ausstellungen und auf Instagram als Teil der Gruppe @missmaloyaartprojects – wo sie auch zeigt, was sie und ihre Freunde als Beitrag zum Woolinale-Peace-Projekt kreieren. Im vergangenen Jahr hat Maite am Festival Yarnbombing Trivento teilgenommen. Zu Maites künstlerischen Themen gehören geschlechterspezifische Gewalt und Frauen. Für die Woolinale hat sie das Werk „Wie ein Fisch im Wasser“ geschaffen, in dem Alltägliches wie eine Fischgräte, ein Briefumschlag oder ein Haus auftauchen.


Marianne Seimann

Marianne stammt aus Tallinn/Estland und lebt inzwischen in einem kleinen Dorf an der Nordküste ihres Heimatlandes. Aus einem Interesse für alle möglichen Arten von Handarbeit wurde ein besonderes Faible fürs Häkeln. Gelernt hat es Marianne schon, als

sie fünf Jahre alt war – von ihrer Großmutter, einer begeisterten Handarbeiterin.

Ihre Werke präsentiert Marianne als @heegeldab bei Instagram. Inspirieren lässt sie sich vor allem von der Natur: Sie häkelt Pilze, Meeresbewohner und Blumen. Manchmal so, dass sie möglichst echt aussehen, zuweilen aber lässt Marianne auch ihrer Fantasie freien Lauf.

Ihr Beitrag für die Woolinale hat seine Wurzeln in dem kleinen Kiosk am Strand, in dem Mariannes Familie Eis und Getränke an Sommergäste verkauft: Hier hat sie im vergangenen Jahr drei Pfosten mit vom Meer inspiriertem Yarnbombing geschmückt. Für die Woolinale kreiert Marianne nun eine Neuauflage.


Maschengilde

Die Maschengilde sind derzeit sechs Frauen aus Osnabrück: Ingrid Goertz (78), Bernadette Düvel (60), Elke Hoge (62), Ute Tromp (60), Petra Koch (56) und Ute Krugmann (67).

Letztere hat die Gruppe 2011 gegründet: „Start war ein Yarnbombing-Event in der Altstadt Osnabrücks.“ Ute hat im Alter von 30 Jahren damit begonnen, „Strick- und Häkel-Anleitungen für besondere Maschen-Projekte zu entwickeln. Das ist bis heute so“. Die Maschengilde, die sich je nach Projekt verändert, ist aktiv in Ausstellungen, gestaltet Messestände, Schaufenster-Dekos, Landart oder ist bei Walking Acts anzutreffen. „Stricken und Häkeln sind unsere Leidenschaft. Wir freuen uns über das Lächeln in den Augen der Betrachter, die unsere Arbeiten wertschätzen.“

Die Maschengilde ist online bei Instagram, Facebook und Youtube aktiv. „Wir verarbeiten alles, was fadenähnlich ist: Garn, Draht, Gras, Stoffstreifen, Nudeln. Wir experimentieren sehr gerne“, und zwar zu Themen, die viele Menschen interessieren, zum Beispiel Natur und Umweltschutz. Auf der Woolinale präsentiert die Maschengilde einige Arbeiten mit Outdoor-Patina, die sie 2022 auf der Landart-Ausstellung „Neue Blickwinkel in der Natur“ in Osnabrück gezeigt hat. Dort gab es „Baumgeister“, die den Bäumen ein „Gesicht“ gaben, ebenso wie ein Aufruf zu einer Liebeserklärung an die Bäume und eine überdimensionierte Weinrebe.


Minna Lehtonen

Minna (51) kommt aus Helsinki/Finnland. Sie strickt und häkelt, aber bei ihren Yarnbombings und Kunstwerken bevorzugt sie das Häkeln. Gelernt hat sie dies

schon als Sechsjährige von ihrer Mutter. Und obwohl sie im Lauf ihres Lebens alle möglichen Handarbeiten ausprobiert hat, ist Häkeln ihr Lieblingsthema geblieben.
Ihre Arbeiten präsentiert sie als @vihiria bei Instagram und Facebook, in diesem Jahr auch bei Festivals in Finnland und Italien.
Minna hat kein besonderes Thema bei ihren Kunstwerken. „Ich mache, was ich liebe – und das macht mich glücklich“, sagt sie „und vielleicht gibt es ja auch anderen Menschen etwas“. Ihr Beitrag zur Woolinale beschäftigt sich mit dem Seelenfrieden: „Es ist ein bisschen schwer in Worte zu fassen. Vielleicht häkle ich es ja deshalb.“


Mirjami Mäkelä

Mirjami (27) stammt aus Finnland und lebt dort auch auf dem Land, in der Künstlerresidenz SäVäri. Sie ist künstlerisch in vielen Bereichen aktiv und liebt es, verschiedene Techniken

miteinander zu kombinieren, weil das unendliche Möglichkeiten bedeutet. Mit ungefähr sechs Jahren hat sie sich das Häkeln selbst beigebracht – etwas, das für sie immer geheimnisvoll schien und von dem sie glaubte, dass sie es nie lernen könnte. Seit damals liebt sie textile Kunst allgemein und Häkeln im Besonderen.
Ihre Werke zeigt sie im öffentlichen Raum, in der Natur, bei Festivals und Ausstellungen sowie als @mirjamiart bei Instagram, Mirjami Mäkelt ART bei Facebook und auf ihrer Webseite mirjamiart.wordpress.com
„Farbe und Freude“ nennt sie als ihre Hauptthemen – „so bin ich einfach“, sagt sie. Yarnbombing begeistert sie, weil sie damit Überraschung und Inspiration in die alltägliche Umgebungen bringen kann. Ihr Woolinale-Beitrag „Flow of extraordinary life“ steht dafür, dass es wichtig fürs Wohlbefinden ist, in einen Zustand des „Flow“ zu kommen: Das beschert Energie und Selbstvertrauen, sagt sie.


Narelle Mercer

Narelle lebt in Brisbane/Australien. Sie strickt und häkelt seit Kindertagen – und hat sich beides selbst beigebracht, mit der Hilfe von Büchern. „Als meine Großmutter sah, wie ich meine Nadeln

und das Garn halte, war sie entsetzt“, verrät sie – „aber das war lange vor YouTube….“ Ihre Werke zeigt sie auf Instagram (@threadalittlelight) und auf ihrer Webseite (threadalittlelight.com). Farbe und Bewegung nett sie als charakteristisch für ihre Kunst. „Ich liebe Farbübergänge und Kontraste.“
Für die Woolinale hat sie ein Kunstwerk kreiert, mit dem sie Stück Australien mit der Welt teilen will – „Breathe“ ist eine friedliche Szene, die die Besucher einladen soll, innezuhalten.„In unserer schnell getakteten Welt brauchen wir alle Momente, in denen wir durchatmen können.


fispernolke – Nokki Fuhren

Nokki (36) stammt aus dem Süden der Niederlande und ist schon ihr ganze Leben lang kreativ. Als sie vor sieben Jahren eine Freundin besuchte, häkelte deren Schwester garen eine Decke – Nokki war sofort fasziniert und wünschte sich

Nadeln, Garn und ein Häkelbuch zum Geburtstag: „Der Beginn einer Leidenschaft“, sagt sie.
Inzwischen zeigt sie ihre Werke auch auf Instagram (@nok.nok.whos.there), „aber eigentlich bin ich aktiver mit dem Häkeln als in den Social Media“. Beim Yarnfestival in Trivento hat Nokki auch bereits teilgenommen. „Ich bringe Yarnbombing in meine Umgebung“, sagt Nokki: „Wenn ihr also hier unterwegs seid, könnt ihr immer Häkelarbeiten sehen, die ich gemacht habe“.
Das Spiel mit den Farben ist für Nokki wie Meditation und ein roter Faden ihrer Arbeit, auch bei ihrem Woolinale-Beitrag: Für „Inhabitants of Rainboweyeland making love“ hat sie eine bestehendes Werk umgearbeitet und ergänzt.


Paty Mimmos – Patricia Nakamura

Patricia Nakamura (49) lebt in Santa Cecilia, einem Stadtteil von Sao Paulo/Brasilien. Die Textilkünstlerin hat familiäre Wurzeln in Japan, Italien und Spanien und liebt auch in ihrer Kunst die Vielfalt. Ihre Spezialität aber sind

Amigurumi, mit denen sie Farbe und Freude in die Straßen bringt – und das Thema Handarbeit von einer etwas anderen Seite präsentiert.

Schon als Kind liebte Paty Handarbeiten. Häkeln hat sie mit neun Jahren von ihrer Tante gelernt. Seit 2008 kreiert sie ihre eigenen Amigurumi. 2014 war ihre Kunst Thema im „Make“-Magazin, daraufhin war sie auch Gast in Fernsehsendungen und Webseiten rund ums Thema Handarbeit. Ausstellungen, Yarnbombing in Sao Paulo und die Teilnahme am Yarnbombing-Festival Trivento/Italien gehören ebenso dazu wie ihre Präsenz im Internet, bei Instagram @patymimmos und @crochedermiapatymimmos sowie Facebook @crochedermiabyPatyMimmos.
Ihr Beitrag zur Woolinale ist eine Momentaufnahme aus ihrem Leben. „Kokoro“ steht im Japanischen für die Seele, den Geist, die Psyche, das Bewusstsein – und damit für das, was Paty inspiriert.


Petra Perle


Piss and Vinegar

Piss and Vinegar ist eine Streetart-Künstlerin aus Lancashire/Großbritannien. Im Corona-Lockdown hat sie damit begonnen, sich mit Yarnbombing und Paste-up-Plakatkunst auszudrücken: „Dabei inspirieren mich die

Erfahrungen meines Lebens mit Autismus und einer bipolaren Störung und meine Schwierigkeiten, die Welt um mich herum zu verstehen.“
Als Piss and Vinegar 18 Jahre alt war, hat sie von ihrer Mutter gelernt, wie man Granny Squares häkelt – seitdem experimentiert sie mit dieser Technik. Garnkunst lässt sich durch Yarnbombing auch dort installieren, wo man normalerweise keine Kunst sehen kann, sagt sie. Auf Instagram präsentiert sie sich und ihre Arbeiten als @pissandvinegarart.
Ihr Woolinale-Kunstwerk „Cryptic Cryptid“ verbindet ihre beiden Lieblingsthemen: Monster und asemisches Schreiben, eine besondere Form der Kalligrafie. „Ich liebe es, Arbeiten zu gestalten, die aussehen, als kämen sie aus einer unbekannten Zivilisation.“


Prudence Mapstone

Wir sind stolz darauf, ein ganze besonderes Kunstwerk bei der Woolinale in Köln zu haben: Ein Gemeinschaftsprojekt, initiiert von Freeform-Strick- und Häkel-Ikone Prudence

Mapstone, in Erinnerung an „50 Jahre Flower Power“. Stricker und Häkelt weltweit waren 2015 aufgerufen, sich an einem Community Project für das Fibrefest und den Craft & Quilt Fair im Juni 2015 auf Glebe Island/Sidney (Australien) zu beteiligen. Am Ende machten über 200 Teilnehmer aus mehr als 20 Ländern mit: So entstand ein Flower-Power-Kunstwerk, das beeindruckende 10×1,5 Meter misst und 17 Kilo wiegt. Zuerst tourte dieses Kunstwerk durch Australien, 2021 war es in den USA zu sehen – und jetzt kommt es zu Woolinale nach Köln.

Der Begriff „Flower Power“ wurde in Berkeley/Kalifornien (USA) geprägt – ein Slogan des friedlichen Protests gegen den Vietnamkrieg. Einige Jahre später, im berühmten „Summer of love“, hatte sich die Bewegung schon stark verbreitet und der Begriff „Blumenkind“ wurde zum Synonym für „Hippie“. Die Blumenbinder wandten sich zurück zum einfachen Leben, Handarbeit erlebte einen Aufschwung, mit dem Häkeln ohne Regeln als etwas Neuem, Besonderen.

Weitere Infos hierzu findet ihr auf 50yearsofflowerpower.blogspot.com


Mee Crochet – Sabine Meenen

Sabine (45) ist eine Häkeldesignerin, -bloggerin und -künstlerin aus München. Geboren und aufgewachsen ist sie in Montevideo/Uruguay. Als sie mit sieben Jahren ihre Cousine häkeln

sah, wollte sie das unbedingt auch lernen: Seitdem ist Häkeln ihre Leidenschaft. Sabine ist in der Häkelwelt als meeCrochet unterwegs, hat seit 2015 einen eigenen Häkelblog (meeCrochet) und präsentiert sich auch auf Facebook und Instagram. Seit 2016 ist sie in München auch mit den KulturVERSTRICKUNGEN bei Yarnbombing- und anderen Aktionen aktiv und auch beim Frechverlag (#frechblogger), wo sie Rezensionen zu Häkelbüchern schreibt. Sabine möchte Handarbeiter auf der ganzen Welt inspirieren und fürs Häkeln begeistern.
Für die Woolinale hat sie zusammen mit den KulturVERSTRICKUNGEN eine bunte Wollkunst-Dame als Gemeinschaftsprojekt kreiert. Sabine hat den Regenschirm der Figur mit Blümchen gestaltet.


Sameko Design – Sabrina Stopat

Sabrina Stopat (33) lebt in Chemnitz. Mit ihrem kleinen Label Sameko Design hat sie sich einen Traum erfüllt – „meine Leidenschaft zum Beruf zu machen“, mit einem Onlineshop www.sameko-design.de in dem sie auch eigene

Anleitungen verkauft, und einem kleinen Ladengeschäft. Sabrina kreiert und häkelt am liebsten Amigurumi, seit sie sich Häkeln 2015 selbst beigebracht hat.

Auf Instagram @sameko_design zeigt sie ihre Arbeit. Die Woolinale ist das erste Yarnfestival , an dem sie teilnimmt. Ihr Lieblingsthema ist Natur & Tierwelt. „Meine Samekos, wie ich sie nenne, tragen eigene kleine Geschichten in die Welt“, sagt sie. Und sie hat eine Mission: „Ich möchte unbedingt auch junge Menschen für dieses Hobby begeistern.“Als 2020 die Pandemie anfing wollte Sabrina etwas Gutes tun, als „kleiner Tröster für Familien“. So entstand ihre Anleitung für eine Mini-Version von Hope, das Wolkenkind. Für die Woolinale hat sie eine größere Variante davon erstellt: „Die Figur soll Liebe, Hoffnung und Mut schenken.“


Saramin Häkeldesign – Sahar G. Khamseh

Sahar (42) ist eine Häkelkünstlerin aus Deutschland, die zum Häkeln kam, weil sie krankheitsbedingt „ein ruhige Hobby“ brauchte: „Häkeln war meine Therapie“, sagt sie. Sie hat bei ihren

Arbeiten kein spezielles Thema, sondern probiert gerne Unterschiedliches aus. „Typisch Sahar“ aber sind sicherlich die Schnörkel-Motive, die ihre Werke zu Unikaten machen. „Sie entstehen immer ohne Anleitungen“, merkt Sahar an.

Sehen kann und konnte man ihre Werke beim Yarnbombingfestival Milano 2022, aber auch online, @saramin_haekeldesign (Instagram) und Sahar Saramin Häkeldesign (Facebook). Extra für die Woolinale angefertigt hat Sahar ihr Werk „ Feeling Freedom“, mit Bezug auf das Anliegen der Woolinale, die Flüchtlingshilfe zu unterstützen.


Secret Yarnbomber

#secretyarnbomber möchte lieber anonym bleiben: „Nicht viele Menschen wissen, wer ich bin.“ Secret Yarnbomber lebt in Großbritannien – und verbringt dort die Abende meist mit der Häkelnadel in der Hand.
In seinem/ihrem Heimatort Ely gibt es

einen speziellen Briefkasten, den Secret Yarnbomber alle vier bis sechs Wochen neu verziert. Darüber wurde auch schon in Zeitungen, auf Internetseiten und in der BBC berichtet. Und die englische Post, Royal Mail, hat Bilder davon bei Instagram geteilt. Viele Menschen bitten Secret Yarnbomber, etwas für einen besonderen Anlass zu kreieren: „Und ich tue mein Bestes, etwas Passendes zu finden.“
Secret Yarnbomber berichtet über seine/ihre Aktivitäten bei Instagram @secretyarnbomber und auf der Internetseite ko-fi.com/secretyarnbomber2022.


Scheyla Englert

Scheyla (41) kommt aus dem Süden Brasiliens. Sie nutzt verschiedene Handarbeitstechniken, darunter auch Klöppeln, und ist Teil der Gruppe Renas de Bombinhas, die sich auf

Klöppelspitze spezialisiert hat. Für ihre eigenen Arbeiten häkelt Scheyla am liebsten. „Das gibt mir mehr Freiheit und Gestaltungsmöglichkeiten“, sagt sie. Sie liebt Farben, auch in ungewöhnlichen Kombinationen. Häkeln gelernt hat sie von ihren Schwestern. „Meine älteren Schwestern haben zu Hause immer handwerklich gearbeitet.“ Scheylas Werke waren schon in verschiedenen Ländern zu sehen, in Brasilien, Italien, Deutschland und der Schweiz, bei Ausstellungen und Festivals. Einige Projekte präsentiert sie auch auf Instagram (@yarnberlin).
Die Künstlerin verwendet gern Dinge, die andere wegwerfen, um daraus Neues zu schaffen. Zur Woolinale bringt Scheyla vier Kunstwerke mit: Eine gehäkelt-gemalte Neuinterpretation eines van-Gogh-Gemäldes als Gemeinschaftsarbeit mit ihrem Schwager Adilson Silva, „A Árvore da Vida“, ein Projekt der Gruppe Renas de Bombinhas, eine Pendeluhr, die nicht zeigt, wie spät es ist, und ein Kleidungsstücke, das sie zusammen mit ihren Schwestern Isabel und Marcia gefertigt hat.


Slipstitch Hollow – Stephanie Kidson

Stephanie (35) stammt ursprünglich aus Australien, lebt aber seit 10 Jahren in Kanada und arbeitet dort als Spezialistin für Personalgewinnung. Sie nennt sich selbst „häkel-besessen“. Die Technik hat sie sich selbst beigebracht, als sie nach Kanada

kam – mit Hilfe von Youtube-Videos. Online findet man Stephanie auf ihrer Webseite (www.slipstitchhollow.com), bei Instagram (@slipstitch_hollow) und Facebook (facebook.com/slipstitchhollow).
Ihre Kunstwerke sind „immer knallbunt, bizarr und seltsam“, sagt sie: „Ich bin gern unkonventionell und liebe es, seltsame Dinge zu erschaffen, die Aufmerksamkeit erregen.“
Eine Spezialität Stephanies sind bunte, psychedelische Gesichter – jedes davon ein Unikat. Eines davon hat sie speziell für die Woolinale angefertigt, freehand. „Ich habe mit den Augen begonnen und dann drumherum weitergearbeitet.“


Tanja Mastroiacovo

Tanja (38) stammt aus Italien und arbeitet als Künstlerin, Lehrerin und Förderin für den Erhalt kulturellen Erbes. Sie forscht auch auf diesem Gebiet und lebt in Italien und einen Teil des Jahres

auch in Mexiko. Künstlerisch nutzt Tanja verschiedene Ausdrucksformen, angefangen von Skulptur und Poesie bis zur Digital- und Textilkunst. Mit Letzterem kam sie schon als Kind in Berührung – eine der ältesten Frauen im Heimatdorf ihre Vaters in Süditalien erklärte ihr das Handarbeiten. Die Leidenschaft dafür hat Tanja aber auch von ihrer Großmutter geerbt.
Tanja präsentiert sich auf Instagram @tanjamastroiacovo und auf ihrer Webseite www.tanjamastroiacovo.com. Seit 2009 nimmt sie an Ausstellungen und Kunstfestivals teil, mit textilen Arbeiten seit 2018 in Italien.
Tanjas künstlerische Forschungsarbeit gilt kulturellen Wurzeln, ihren Symbolen – und deren Bedeutung für die heutige Zeit. In ihrem Woolinale-Werk „Cosmic Seed“ macht sie sich Gedanken über den Wert und die Einzigartigkeit des Menschen – in Form einer symbolischen Tür als Symbol der Seele und ihrer Magie. Köln führt Tanja selbst zurück zu den eigenen Wurzeln, weil die Familie ihrer Mutter von dort stammt.


Thainá Melo Sinistrices

Thainá (35) ist in Rio de Janeiro/Brasilien geboren und arbeitet dort in der Entwicklung in Verfahrenstechnik. 2013 hat sie angefangen, zu stricken – als Ausgleich zum Beruf. „Ich habe damit eine ganz neue Welt kennengelernt.“ Kurz darauf hat sie auch

häkeln gelernt und darin ihre große Leidenschaft entdeckt.
In den vergangenen zehn Jahren hat Thainá verschiedene Formen der Textilkunst ausprobiert, erste Werke bei Festivals ausgestellt. Sie hat sich verschiedenen Künstler-Gruppen angeschlossen. Derzeit sei hier ein Thema, Textilkunst ins Museum zu bringen.

Die meisten von Thainás Werken sind vergänglich: Sie installiert sie auf den Straßen, wo Passanten oder die Stadt-Reinigung sie mit der Zeit verschwinden lassen. Sehen kann man ihre Arbeiten aber auch unter dem Namen Sinistrices auf Instagram, auf ihrer Webseite www.sinistrices.com und www.langattomasti.com und den dazu gehörigen YouTube-Kanälen. Und im Blog des brasilianischen Garnhersteller Rios Pingouin, für den sie Anleitungen verfasst.

Thainá liebt ihre Stadt Rio de Janeiro – vor allem wegen ihrer Kontraste. Deshalb nutzt sie die urbanen Strukturen für ihre Kunst, um damit auch politische und soziale Diskussionen anzustoßen. Ihr Beitrag zur Woolinale „My body is mine“ soll daran erinnern, „dass jeder sich selbst gehört“.


The GLAD Rappers

Die Glad Rappers sind eine Gruppe von Künstlern zwischen 38 und 66 Jahren aus dem Südosten Australiens. Alle häkeln – und bei ihren

Yarnbombing-Projekten stricken, wickeln, nähen und sticken sie auch.

Seit 2012 sind die Australier Yarnbomber, zunächst als Teil einer großen, landesweiten Gruppe, von der sie sich 2016 als The Glad Rappers abgespalten haben. Sie waren auch schon Teilnehmer des Yarnbombing-Festivals in Trivento 2019. Ihre Werke kann man auf Instagram und Facebook sehen, aber auch in Ausstellungen in Australien. Die Glad Rappers wollen ihre Leidenschaft für Garnkunst mit anderen teilen und dazu inspirieren, selbst Spaß mit Häkeln und Stricken zu haben.

Für ihre Arbeiten nutzen sie Material, gerne recycelt, das zum Projekt passt und gerade zur Hand ist – am liebsten Wolle, wobei Acrylfasern zuweilen praktischer ist. Auf der Woolinale wollen die Glad Rappers einige typisch australische Tier vorstellen. Drei von ihnen kommen dazu auch persönlich nach Köln – und bedauern ein wenig, dass sie, weil sie fliegen, nur begrenzte Kapazitäten haben, um ihre Kunst mit nach Deutschland zu bringen.


Tragos y Tejido Jaja

Die Gruppe TT Jaja vereint acht Frauen in Mexico City. Sie treffen sich jeden Donnerstagabend in einer Kneipe zum Häkeln, Stricken, Trinken, Reden und um kreativ zu werden. Gemeinschaftswerke von

TT Jaja sind meistens gehäkelt. Was alle Mitglieder der Gruppe trotz ihrer ganz unterschiedlichen Herkunft verbindet, ist, dass sie Handarbeiten von den Frauen in ihrem Leben gelernt haben – von ihren Müttern, Großmüttern, Lehrerinnen, Freundinnen. Jede von ihnen hat vorher schon textil gearbeitet, aber als sie sich begegnet sind, war das ein kreativer Funke. Ein großes Yarnbombing-Kunstwerk war 2018 der Auslöser für die offizielle Gründung der Gruppe „Tragos & Tejido Jaja“ (Drinks und Häkeln/Stricken ha ha).

Zu finden sind TT Jaja auf Instagram @TT_jaja, sie waren auch schon bei verschiedenen Yarnbombing-Events in Mexiko und Italien dabei. Ihr Thema ist die mexikanische Kultur.
Ihr Beitrag für die Woolinale ist inspiriert vom Tzompantli, einem zeremoniellen, Gestell, auf dem Schädel aufgereiht und an dem Opfergaben dargebracht wurden. Ein Stück mexikanischen Identität, die TT Jaja mit einem weiteren verbinden – dem Lucha Libre, einer speziellen Form des Wrestlings.


Une Tarlabasi

Une (34) stammt aus Litauen, mit einem beruflichen Hintergrund in Kulturwissenschaft und Master in türkischer Geschichte. Sie lebt in Istanbul, wo sie sich derzeit auf ihre beiden Kinder und ihre textile Kunst konzentriert.

Une strickt und häkelt, bevorzugt künstlerisch allerdings das Häkeln und denkt darüber nach, künftig auch Filzen mit einzubeziehen. Gelernt hat sie Häkeln schon in der Schule. Als sie mit ihrer ersten Tochter schwanger war, entdeckte sie Amigurumi für sich und landete dann 2019 beim Freeform-Häkeln.
Ihre Arbeiten zeigt sie als @asesuune in den sozialen Medien, war Teilnehmerin von Yarnbombing-Festivals in Italien und Mexiko. Ihr zentrales Thema ist die Heilung: „Man findet meine Gefühle, Ideen und Hoffnungen in meinen Werken.“ Textilkünstlerin zu werden, war nicht ihr Plan – bis sie feststellte, dass die Kreation gehäkelter Kunstwerke sie durch und durch erfüllt.
Auf der Woolinale präsentiert Une ihr extra dafür geschaffenes Werk „Wind of Change“ als Ausdruck dessen, was gerade in der Welt geschieht und der Hoffnung für eine bessere, friedlichere Welt.


Yarn Vandalette – Gaby Schreyer

Gaby (51) lebt mit ihrer Familie im Rheingau, „zwischen Rhein und Reben – und liebt die Gegensätze der Region: „Urbane Kultur und ländliches Flair, für mich eine tolle, inspirierende Verbindung“, sagt sie. Sie liebt

es, zu häkeln, „weil das ein bisschen wie Knete funktioniert: Man kann alles mögliche draus machen, und zwar in 2D und 3D“.
Ihrer Oma, „einer unglaublich talentierten Handarbeiterin“, hat Gaby immer gern zugesehen. Als vor etwa zehn Jahren Häkelapplikationen modern wurden, hat sie den Spaß am Häkeln neu entdeckt. Und als ihre gehäkelten Erdbeere-Ohrringe für ein Erdbeerfest im Dorf plötzlich alle haben wollten. Bilder von Yarnbombing-Kunst brachten dann etwas ins Spiel, was Gaby schon seit Jahren begeistert hatte: Street Art.
Ihre Arbeiten als Yarn Vandalette sind bei Instagram (@yarn_vandalette) und Facebook zu sehen, außerdem war sie bei Ausstellungen und internationalen Street-Art- und Yarnbombing-Events vertreten.
Inspirieren lässt sich Gaby in ihrer Kunst von Graffiti: „Ich mag es sehr bunt und plakativ.“ Und sie probiert gern Neues aus, liebt es, Blumen und Augen zu häkeln. „Ich möchte eigentlich nur, dass Menschen Spaß an meinen Arbeiten haben.“
Zur Woolinale kreiert Yarn Vandalette zwei Beiträge, „Re-WOLLE-Lution“, eine Variante von Banksys Blumenwerfer und außerdem verwandelt sie einen Laternenpfosten in eine Rose – zum Kuscheln, ohne Stacheln, und mit Glubschaugen.


Yarngang

Die Yarngang hat sich 2019 für das Projekt „Wollkenkratzer“ gegründet: Häklerinnen aus ganz Deutschland haben damals gemeinsam gehäkelte Wolkenkratzern in die Neue

Frankfurter Altstadt gebracht. Die Zusammensetzung der Gruppe wechselt seither immer wieder. Yarngang ist auf Instagram @the.yarn.gang und auf ihrer eigenen Webseite www.yarngang.de zu finden.
Elke Hahn, die Initiatorin der Woolinale, war Gründungsmitglied der Yarngang, hat sich momentan aber zurückgezogen, um das Yarnbombingfestival zu organisieren. Sie gab aber den Impuls dafür, dass die Yarngang jetzt ein eigens Kunstwerk zur Woolinale beisteuert. Ina Werner, die zusätzlich auch als Einzelkünstlerin dabei ist, leitet das Projekt der Gruppe, einen Schmetterling: Dieser ist so groß, „dass man sich zwischen seine Flügel stellen kann, um ein Selfie zu machen“, erklärt Ina. Realisiert werden konnte dieses Werk durch eine Garnspende der Firma Schachenmayr.

Der Schmetterling besteht aus rund 2000 Granny Squares, die 19 Häklerinnen aus ganz Deutschland hergestellt haben. Weil sich die Yarngang auch am Community-Projekt der Woolinale beteiligen möchte, dekoriert sie ihren Schmetterling mit Peace-Zeichen. „Das Regenbogendesign soll Freude in die heutige dunkle Zeit bringen“, steht aber auch für Diversität und Freiheit.


Yarnomaniac

Yarnomaniac kommt aus Kopenhagen/Dänemark: Sie verwandelt Plastiktüten in Kunstwerke und macht sie damit zu einer Botschaft, die uns alle daran erinnern soll, weniger Einwegplastik zu verwenden. Online zeigt sie ihre Arbeiten auf

ihrer Webseite (www.yarnomaniac.com) und bei Instagram (@yarnomaniac, #WHATaboutplastic).
Eigentlich würde sie lieber mit natürlichen Garnen arbeiten, aber irgendwie ziehen sie all die weggeworfenen Plastikmaterialien an – um damit zu arbeiten und unseren unnötigen und viel zu großen Verbrauch von Kunststoffen und ihren Auswirkungen auf die Umwelt zu thematisieren. Auf eine Weise, die ins Auge sticht, wie sie sagt. Yarnomanic findet es großartig, dass sie auf diese Art ihre Stimme für die Umwelt erheben kann und viel Aufmerksamkeit bekommt – und das nur mit Hilfe von etwas so einfachem wie einer kleinen Häkelnadel.
2022 entstand ihr Kunstwerk „Fake Island“, ebenfalls aus gebrauchten Plastiktüten: „Das ist meine Vision eine Insel aus Plastik – so, als ob die Tüten tatsächlich alle im Meer gelandet wären. Für die Woolinale hat Yarnomanic ein großes Kunstwerk aus Plastiktüten kreiert, die hauptsächlich das Rote Kreuz eingesammelt hat. Sie hat dazu noch Lametta eingearbeitet, ein Geschenk eines Freundes.